Inhaltsverzeichnis
- 1 Was man über Trimipramin wissen sollte
- 2 Geschichte des Wirkstoffs Trimipramin
- 3 Wirkungsweise von Trimipramin
- 4 Trimipramin – Aufnahme und Ausscheidung des Wirkstoffs
- 5 Die Wirkung im Überblick
- 6 Wann wird Trimipramin verordnet?
- 7 Anwendung von Trimipramin
- 8 Absetzen von Medikamenten mit Trimipramin
- 9 Nebenwirkungen von Trimipramin
- 10 Was muss bei der Einnahme von Trimiprmin-Medikamenten beachtet werden?
- 11 Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen
- 12 Erfahrungen mit Trimipramin
Was man über Trimipramin wissen sollte
Geschichte des Wirkstoffs Trimipramin
Wirkungsweise von Trimipramin
Trimipramin – Aufnahme und Ausscheidung des Wirkstoffs
Die Wirkung im Überblick
- Die stark sedierende Wirkung hält über mehrere Stunden an.
- Trimipramin verfügt über antikistaminerge und anticholinerge Wirkungen.
- Über eine Blockade der 5-HT2-Rezeptoren wirkt Trimipramin schlafanstoßend.
- Trimipramin wird überwiegend als Schlafmittel eingesetzt, da es keine REM-Schlaf-Störungen und keine Abhängigkeit bewirkt.
- Der Wirkstoff zeigt kaum eine Noradrenalin- und Serotonin-Wiederaufnahmehemmung, weshalb nur eine schwach antidepressive Wirkung erzielt wird.
Wann wird Trimipramin verordnet?
- Schlafstörungen
- Angstzuständen
- innerer Unruhe
- depressiven Erkrankungen
eingesetzt. Trimipramin kann im Rahmen einer längerfristigen Schmerztherapie die Wirkung der Schmerzmittel fördern. Das Antidepressivum hilft nämlich dem Patienten, von den Schmerzen einen gewissen Abstand zu gewinnen. Eine analgetische, schmerzlindernde Wirkung besitzt der Wirkstoff allerdings nicht. Bei der Behandlung von endogenen Depressionen, die teils genetische Ursachen haben, stellt Trimipramin eher ein Mittel zweiter Wahl. Eine wichtigere Anwendung von Trimipramin liegt in der Behandlung von Opioid-Abhängigen, da der Wirkstoff in diesen Fällen die Entzugssymptome wie Unruhe und Angst lindert.
Anwendung von Trimipramin
Der Wirkstoff kann in Form von Tabletten, Tropfen und Lösungen angewandt werden. Die Dosierung muss natürlich vom behandelnden Arzt festgelegt werden. Üblicherweise wird bei depressiven Störungen mit einer Dosierung von 25 bis 50 Milligramm Trimipramin täglich begonnen. Nach Anweisung des Arztes kann die Dosis bei Bedarf langsam erhöht werden. Bei mittelschweren Beschwerden kann die Tagesgesamtdosis auf 100 bis 150 Milligramm und bei schweren depressiven Schüben auch auf 300 bis 400 Milligramm gesetzt werden. Die Höchstdosis von 400 Milligramm darf jedoch nicht überschritten werden. Die Hauptdosis sollte am Abend eingenommen werden, da Trimipramin eine sedierende und stark beruhigende Wirkung hat. Die Trimipramin-Dosierung bei der Behandlung von chronischen Schmerzzuständen liegt in der Regel bei 50 Milligramm pro Tag und einer maximalen Tagesdosis von 150 Milligramm. Bei Schlafstörungen ohne depressive Symptome kann am Abend eine Dosis von 25 bis 50 Milligramm eingenommen werden. Eine Anpassung der Dosierung ist insbesondere bei Patienten mit Nieren- oder Leberschwäche und bei älteren Patienten notwendig.
Absetzen von Medikamenten mit Trimipramin
Wenn die Behandlung mit Trimipramin beendet werden soll, so ist es unbedingt notwendig das Medikament langsam abzusetzen. Ein plötzliches Beenden der Einnahme kann zu einer erhöhten Suizidgefahr, zu grippeähnlichen Symptomen, zu Unruhe und Stimmungsschwankungen kommen.
Nebenwirkungen von Trimipramin
Trimipramin ist ein recht nebenwirkungsintensiver Wirkstoff. Von Fall zu Fall können unterschiedlichste Nebenwirkungen auftreten. Die wichtigsten bisher beobachteten Nebenwirkungen sind:
- Müdigkeit
- Schwindel
- Benommenheit
- Ostipation bzw. Verstopfung
- Appetitzunahme
- Gewichtszunahme
- Mundtrockenheit
- Schwitzen
- Akkomodationsstörungen bei der Anpassung der Augen an Nah- und Fernsicht
- innere Unruhe
- Schlafstörungen
- Übelkeit
- Magenschmerzen
- sexuelle Disfunktionen
- Miktionsstörungen bei der Blasenentleerung
- Hautausschläge
- Blutbildveränderungen
- Leberfunktionsstörungen
- Tinnitus bzw. Ohrgeräusche
- Ileus (Darmverschluss)
- Haarausfall
Was muss bei der Einnahme von Trimiprmin-Medikamenten beachtet werden?
Für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen ist Trimiparmin nicht empfehlenswert. Bei zwingender Notwendigkeit können Medikamente mit diesem Wirkstoff jedoch verordnet werden. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte ebenfalls auf eine Einnahme verzichtet werden. Begonnene Therapien sollten jedoch fortgeführt werden. Wenn erstmalig ein Antidepressivum in der Schwangerschaft benötigt wird, so sollten andere Mittel bevorzugt werden. Das Trimipramin einen schädigenden Effekt auf die Kindesentwicklung im Mutterleib hat, ist bisher noch nicht festgestellt worden. Allerdings kann es bei Neugeborenen häufig zu verschiedenen Anpassungsstörungen wie Atemstörungen, Trinkschwächen oder Übererregbarkeit kommen. Wenn Trimipramin Schwangeren verabreicht wird, so ist es notwendig die Entwicklung des Kindes im Mutterleib und den Zustand in den ersten Tagen nach der Geburt zu kontrollieren.
Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen
Mit folgenden Substanzen darf Trimipramin nicht eingenommen werden:
- starken Schmerzmitteln
- Schlafmitteln und Hypnotika
- Alkohol
- Opioide
- Atropin
- Antiparkinsonmittel
- Anticholinergika
- Mittel gegen Herzrhythmusstörungen
- Antiarrhythmika
- Cinidin
- Amiodaron
Trimipramin darf nur mit ärztlicher Verordnung und entsprechendem Rezept von der Apotheke ausgegeben werden. Präparate mit diesem Wirkstoff sind also verschreibungspflichtig. Dies gilt auch für Präparate mit niedriger Dosierung.
Erfahrungen mit Trimipramin
Die Erfahrungen der Patienten, die Trimipramin bereits eingenommen haben, fallen unterschiedlich aus. Einige berichten davon, dass sie zu Beginn der Einnahme unter starken Schwindelgefühlen litten und sich in einem tranceähnlichen Zustand befanden. Diese Nebenwirkungen gehen jedoch nach einer gewissen Zeit zurück.
Während der Dauer geht die Gewichtszunahme nicht zurück. Positiv beschreiben die meisten Patienten, dass sich die Beschwerden insgesamt deutlich besserten. Sie konnten besser ein- und durchschlafen, die Ängste lösten sich und das Unruhegefühl verschwand.
Die beruhigende Wirkung wird von einigen Patienten gerade am Anfang der Behandlung als sehr stark empfunden, sodass es tatsächlich empfehlenswert ist, das Mittel erst am Abend einzunehmen.
Wenn es um die Behandlung von Angstzuständen und Panikattacken geht, handelt es sich bei Trimipramin um ein bewährtes Mittel. Die jeweilige Dosis zur Behandlung dieser muss jedoch der Arzt festlegen. Hier sind vor allem Trimipramin Tropfen gut für eine schnelle Hilfe geeignet, denn die Angstzustände klingen bereits nach wenigen Minuten wieder ab.
Nervöse Unruhe kann damit ebenfalls eingedämmt werden. Deshalb sind die meisten Patienten zufrieden mit der Wirkung des Medikaments. Die beruhigende Wirkung spüren Patienten speziell dann, wenn sie Trimipramin selten einnehmen. Von den angegebenen, häufigen Nebenwirkungen wird ebenfalls berichtet, doch diese klingen wieder ab, sobald das Medikament den Anweisungen des Arztes entsprechend abgesetzt wird.
Einige Patienten raten dazu, Trimipramin abends vor 22 Uhr einzunehmen, da ansonsten morgens Antriebslosigkeit möglich ist. Die Erfahrungen mit de Trimipramin fallen vor allem bei Patienten mit Depressionen überwiegend positiv aus.
Quellen und weiterführende Infos:
- https://chem.nlm.nih.gov/chemidplus/rn/739-71-9
- https://chem.nlm.nih.gov/chemidplus/rn/739-71-9
- https://www.sigmaaldrich.com/catalog/product/SIGMA/T3146?lang=de®ion=DE
- https://www.charite.de/fileadmin/user_upload/microsites/m_cc05/ilp/referenzdb/15649921.htm
- https://www.apotheken-umschau.de/Medikamente/Beipackzettel/TRIMIPRAMIN-AL-25-mg-Tabletten-346106.html
- Hippius, B. et al, Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie, 7. Auflage, Springer Berlin Heidelberg, 2009.
- Lapierre Y.D. A review of trimipramine. 30 years of clinical use. Drugs, 1989, 38, Suppl 1, 17-24 Pubmed
- Hippius, B. et al, Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie, 7. Auflage, Springer Berlin Heidelberg, 2009
- Aktories, W. et al.: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, Urban & Fischer Verlag,10. Auflage, 2009
- Karow,T. & Lang-Roth, R.: Allgemeine und Spezielle Pharmakologie und Toxikologie, Thomas Karow Verlag, 20. Auflage, 2012