Inhaltsverzeichnis
- 1 Lichttherapie bei Depressionen
- 2 Wie funktioniert die Lichttherapie?
- 3 Wann und wie oft wird die Lichttherapie angewandt?
- 4 In welchen Fällen wird die Lichttherapie noch angewendet?
- 5 Welche Varianten der Lichttherapie gibt es?
- 6 Welche Auswirkung hat der Lichtwecker auf den Schlaf?
- 7 Hat die Lichttherapie Nebenwirkungen?
Lichttherapie bei Depressionen
Wie funktioniert die Lichttherapie?
Für die Lichttherapie ist eine Lampe mit einer Luxstärke von 2.500 – 10.000 erforderlich. Betroffene setzen sich etwa einen Meter von der Lampe entfernt auf, je höher die Stärke, desto besser. Im Vergleich hierzu beträgt die Stärke einer normalen Zimmerlampe 300 – 500 Lux. Der Blick des Patienten sollte Richtung Lampe gehen, die Augen können aber auch geschlossen bleiben. Die Zeit während der Lichttherapie kann fürs Frühstück oder andere Tätigkeiten genutzt werden, es ist ausreichend in der Nähe der Lichtquelle zu sitzen.
Der Grund für die Wirksamkeit der Lichttherapie liegt darin, dass die Hormone Serotonin und Melatonin in Harmonie gebracht werden. In den Wintermonaten wird verstärkt Melatonin ausgeschüttet, ein Hormon was das Schlafbedürfnis steigert. Die Menge des körpereigenen Serotonins hingegen reduziert sich, was für schlechte Stimmung und Antriebslosigkeit sorgt. Durch das künstliche Sonnenlicht wird der Gehalt an Serotonin gesteigert, was einen direkten Einfluss auf die Stimmung hat. Das Dunkelhormon Melatonin wird hingegen verringert und somit können Müdigkeit und Antriebslosigkeit verschwinden.
Wann und wie oft wird die Lichttherapie angewandt?
In welchen Fällen wird die Lichttherapie noch angewendet?
Welche Varianten der Lichttherapie gibt es?
Die klassische Lichttherapie wird mittels einer Lampe durchgeführt. Im Optimalfall handelt es sich dabei um ein medizinisch geprüftes Gerät. Wahlweise kann die Therapie auch in Facharztzentren oder im Krankenhaus durchgeführt werden. Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen allerdings nicht übernommen. Eine medizinische Lichtlampe ist dennoch sinnvoll, da sie alle Qualitätsanforderungen erfüllt. Hierzu gehört eine Lichtstärke von mindestens 2.500 Lux, sowie ein ruhiges, nicht flackerndes Licht.
Eine Alternative zur klassischen Lichtlampe ist der Lichtwecker. Dieser ist ebenfalls dazu geeignet die Symptome einer Winterdepression zu lindern. Der Lichtwecker verzichtet auf stressige Geräusche um den Schlaf zu beenden und weckt stattdessen sanft mit einem simulierten Sonnenaufgang. Auch am Abend kann das Gerät genutzt werden, um den Sonnenuntergang zu simulieren.
Welche Auswirkung hat der Lichtwecker auf den Schlaf?
Die Simulation des Sonnenaufgangs wird schon länger in ihrer Wirkung auf den menschlichen Organismus untersucht. Schon im Jahr 1988 wurden erste, medizinische Versuche von Herrn Dr. Termin gestartet. Alle Teilnehmer der damaligen Studie litten unter saisonalen Depressionen.
Bewiesen wurde, dass die Leuchtfunktion des Lichtweckers zur rapiden Abnahme von Melatonin führte und die Deaktivierung des Lichtes zu einem Anstieg des Hormons führte. Durch die Simulation des Sonnenaufgangs wird die Produktion von Melatonin gehemmt und das Aufwachen wird für den Anwender erleichtert. Bei langfristiger Anwendung kann der Lichtwecker die Produktion von Melatonin regulieren und betroffenen Menschen über die depressive Winterzeit hinweghelfen.
Auch eine Auswirkung auf den Cortisol-Stoffwechsel wurde nachgewiesen. So regt der Lichtwecker bereits vor dem Aufwachen die Produktion von Cortisol an, einem Hormon welches beim Stressmanagement des Körpers eine Rolle spielt. Wird ein Mensch aprupt aus dem Schlaf gerissen, wird Cortisol in rauhen Mengen produziert und der Körper gerät unter Stress. Wird Cortisol hingegen langsam aufgebaut und produziert, kann einem rapiden Erwachen vorgebeugt werden. Die Stimmung ist dadurch deutlich ausgeglichener.
Hat die Lichttherapie Nebenwirkungen?
Im Allgemeinen ist die Lichttherapie sehr gut verträglich und führt zu keinen Nebenwirkungen. Menschen die allerdings unter sehr empfindlichen Augen leiden oder bereits eine Augenerkrankung durchgemacht haben, sollten vor der Anwendung mit dem Augenarzt sprechen. Auch bei einem vorhandenen Hornhautleiden kann ärztlicher Rat vor Anwendung der Lichtlampe erforderlich werden.
Auch bei der Einnahme von Medikamenten, die eine Auswirkung auf die Lichtverträglichkeit haben, muss zunächst der Arzt befragt werden. Bestimmte Antibiotika oder Psychopharmaka können die Haut anfälliger für Sonnenschäden machen. Da eine Lichtlampe ebenfalls UV-Licht verbreitet, können Schäden für die Haut nicht ausgeschlossen werden.
Gesunde Menschen brauchen keinerlei Vorkehrungen zu treffen, die Lichttherapie hat keine schädlichen Auswirkungen. Selbst bei einer deutlich längeren Anwendungsdauer als empfohlen konnten keine Nebenwirkungen nachgewiesen werden.
Quellen:
http://www.solvital-lichttherapie.de/haeufig-gestellte-fragen-zur-lichttherapie.php#q1
https://www.apotheken-umschau.de/Lichttherapie-bei-Depressionen